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Es steht noch einiges an

Der Autor und Regisseur Peter Wagner kennt keine Müdigkeit: Am 13. Mai 2015, 20:00 Uhr feiert sein filmisches Opus magnum Premiere im Offenen Haus Oberwart - mit Live-Rock-Musik. Am 20. Juni 2015 wird ihm gemeinsam mit Ferry Janoska der Volkskulturpreis des Landes Burgenland für die Produktion "Der Fluss" verliehen.

Es gibt wieder was auf die Augen und auf die Ohren. Wer glaubt, dass eine Art Altersmilde den 1956 geborenen Peter Wagner, der mit Stücken wie "März. Der 24." oder mit seiner Romansatire "Die Burgenbürger" ordentlich in der friedliebenden burgenländischen Seele herumstocherte, ruhiger hat werden lassen, der irrt. Peter Wagner ist aktiver denn je.

Am 13. Mai 2015 findet mit der Uraufführung des FilmMusikPoems "HUNDE DER EINSAMKEIT Dein Schatten der Abfall - Die Eros Kadaver Show" im OHO ein 7 Jahre währender künstlerischer Arbeitsprozess seinen Abschluss. Und überhaupt: von offizieller Seite hat der Autor und Regisseur in den letzten Jahren viel Anerkennung erfahren, was nicht immer so war und was sich nicht zuletzt durch sein Wirken selbst – vor allem im Burgenland – geändert hat. Oder wie es der Journalist und Schriftsteller Wolfgang Weisgram formuliert: "Ohne Burgenland lässt sich Peter Wagner nicht verstehen. Das Burgenland lässt sich auch längst schon nicht mehr verstehen ohne den Peter Wagner. Nicht nur, dass er einem Verstehhilfen an die Hand gibt. Er hat das Land – und aus diesem Grund ist er keineswegs bloß ein Schreiber – zu einem guten Teil mitgeformt."

Und für dieses Mitformen wurde Wagner in jüngster Vergangenheit mehrfach ausgezeichnet: Burgenländischer Landeskulturpreis für Darstellende Kunst 2007. Zuletzt Bank Austria Kunstpreis 2014 für das von ihm entworfene und geleitete Projekt „Wächter über Österreich“. Zudem wurden drei seiner letzten vier Inszenierungen mit Prämien seitens der BKA-Darstellende Kunst bedacht („Ladys Voice“ – klagenfurter ensemble 2013, „Der Fluss“ – Offenes Haus Oberwart 2013, „Stille im Dramolettenwald“ – klagenfurter ensemble 2014).

Unter seiner Obmannschaft erhielt das Offene Haus Oberwart, dem er seit seiner Gründung 1989 immer verbunden war, den Österreichischen Kunstpreis 2013. Nun erhält Peter Wagner gemeinsam mit Ferry Janoska den Volkskulturpreis des Landes Burgenland für die Produktion "Der Fluss - Die Lieder der Lebenden, die Lieder der Toten". Das Schaffen von Peter Wagner umfasst Filme, Theaterstücke, Hörspiele, Romane, Libretti und immer wieder Musik. Seine Texte wurden ins Italienische, Spanische, Rumänische, Kroatische, Französische, Ungarische, Georgische und Slowenische übersetzt. Die beiden Filme „Die Eiserne Grenze“ und „Stefan Horvath - Zigeuner aus Oberwart“ waren bei der Diagonale zu sehen, wobei Wagner in diesem Zusammenhang stets betont, dass er Film nicht als kommerzielles, sondern als künstlerisches Medium betrachtet.

Dies gilt natürlich auch für den aktuellen Film "Hunde der Einsamkeit". Wissenschaftliche Arbeiten aus dem In- und Ausland setzen sich mit den Theaterstücken und seiner Art Theater zu machen ("Theater am Ort") auseinander. Vor allem diese seine Theaterphilosophie, das Experimentieren und Bearbeiten der Vielschichtigkeit der Grenzlandprovinz stieß oft auf mangelndes Verständnis im Burgenland. "Dennoch", so Peter Wagner, "habe ich das (auch künstlerische) Verharren in diesem Land nicht bereut, weil es - so unscheinbar es sich auch an eine Sprach- und Kulturgrenze schmiegt - ein immer wieder und immer wieder überraschend breites Reservoir an Aspekten bietet, welche durch die künstlerische Bearbeitung aus der spezifisch regionalen Eindämmung in eine allgemeine Gültigkeit emporgehoben werden können."

Oder um noch einmal Wolfgang Weisgram zu zitieren: "Die Spuren, die Peter Wagner hinterlässt, stammen von den Czizmen, die er ja tatsächlich immer trägt. Und die, im übertragenen Sinn, immer ein bisserl kotig sind. Kot ist das vom hiesigen Hotter."

Weiterführende Informationen: Aktuelle Produktion: HUNDE DER EINSAMKEIT Dein Schatten der Abfall - Die Eros Kadaver Show
PREMIERE: 13. Mai 2015, Offenes Haus Oberwart

Christian Keglovits, Aussendung der Agentur Rabold & Co 2015

www.hundedereinsamkeit.com